KI und andere neue Aufgaben sind mit der bestehenden IT-Infrastruktur kaum zu bewältigen. Eine Konsolidierung hilft, die Rechenleistung zu steigern und gleichzeitig den Ressourcenverbrauch zu senken.
Der Bedarf an Rechenkapazität steigt stetig. Zwischen 2012 und 2022 hat sich die IT-Anschlussleistung in deutschen Rechenzentren laut dem Digitalverband Bitkom fast verdoppelt. Viele Unternehmen stoßen mit ihren Rechenzentren jedoch an Grenzen. Räumliche Erweiterungen sind oft nicht möglich, Stromversorgung und Klimatisierung sind kaum mehr ausbaufähig. Steigende Strompreise belasten die ohnehin knappen Budgets zusätzlich, gleichzeitig erfordern Trends wie künstliche Intelligenz (KI) und Datenökonomie mehr Leistung, Flexibilität und Skalierbarkeit.
IT-Verantwortliche stoßen bei der Geschäftsführung jedoch häufig auf Widerstand, wenn es um Investitionen in das Rechenzentrum geht. Viele scheuen jedoch auch selbst die Komplexität und die Risiken, die mit einer Umstrukturierung der IT-Infrastruktur verbunden sind. Die scheinbar einfachste Lösung ist daher, alles beim Alten zu belassen. Das birgt jedoch langfristig erhebliche Risiken, denn die bestehende IT-Infrastruktur ist zukünftigen Herausforderungen oft nicht gewachsen. Unternehmen, die jetzt nicht in künstliche Intelligenz und datengetriebene Geschäftsmodelle investieren, verpassen Wachstumschancen und werden über kurz oder lang Marktanteile verlieren.
Geschäftsführung und Budgetverantwortliche lassen sich am ehesten von einer Modernisierung des Rechenzentrums überzeugen, wenn sie mit einer Konsolidierung der Serverlandschaft verbunden ist. In diesem Fall amortisieren sich die Investitionskosten nämlich schnell: Aktuelle Server bieten mehr Rechenleistung pro Watt und Höheneinheit und benötigen daher bei gleicher Leistung weniger Platz und Energie. Durch die geringere thermische Last sinkt außerdem der Kühlbedarf, was sich ebenfalls in geringeren Stromkosten niederschlägt.
Konsolidierung vorbereiten
Am Anfang jedes Konsolidierungsprojekts steht eine gründliche Bestandsaufnahme: Wie viele Server, Storage- und Netzwerkgeräte sind im Einsatz? Wie ist deren Auslastung? Wie hoch sind die Kosten für Strom und Kühlung? Wie schneidet die IT-Infrastruktur bei folgenden Leistungsmerkmalen (Key Performance Indicators, KPIs) ab:
- Verfügbarkeit der Systeme (Uptime)
- Ausfallzeiten (Downtime)
- Durchschnittliche Zeit zwischen zwei Ausfällen (Mean Time Between Failures, MTBF)
- Durchschnittliche Zeit zur Behebung eines Ausfalls (Mean Time To Repair, MTTR)
- Verhältnis des gesamten Energieverbrauchs im Rechenzentrum zum Verbrauch der reinen IT-Infrastruktur (Power Usage Effectiveness, PUE)
- Wärmelast pro Fläche
- Energieverbrauch pro Rack
- Supportqualität: Anzahl der Tickets, Reaktionszeiten, Bewertung durch (interne) Kunden
- Einhaltung vereinbarter Leistungsstandards (Service Level Agreements, SLA)
Aus dieser Analyse ergeben sich oft schon wichtige Anhaltspunkte für eine Modernisierungsstrategie. Liegt die mittlere Serverauslastung beispielsweise deutlich unter 50 Prozent, lässt sich unter Umständen schon durch Lösungen wie Krake eine Effizienzsteigerung erreichen. Das Open-Source-Projekt bietet eine Orchestrierungsschicht für Container und virtuelle Maschinen, die Workloads optimal auf die vorhandene Hardware verteilt. Der Planungsalgorithmus kann je nach Bedarf auf möglichst geringe Latenzzeiten, niedrige Kosten oder Energieverbrauch optimiert werden.
Konsolidierung durchführen
Oft reicht die Verbesserung des Auslastungsgrads allerdings nicht aus, um den zunehmenden Leistungsbedarf zu decken, zumal sie mit neuen Risiken verbunden ist. Wenn Server (zu) stark ausgelastet sind, kann es beispielsweise zu Performance-Einbußen oder sogar vermehrten Ausfällen kommen. Unternehmen sollten daher evaluieren, ob eine Konsolidierung nicht die bessere Wahl ist und welche Serverplattform dafür infrage kommt. Ein Bare-Metal-Perfomance-Test gibt Auskunft darüber, welche Leistungssteigerung sie mit den neuen Server erwarten können. Diese sollte mindestens im zweistelligen Prozentbereich liegen. Im nächsten Schritt wird anhand typischer Workloads untersucht, welche anwendungsspezifischen Leistungsvorteile die neue Plattform bringen könnte. Skalierbarkeit und Betriebseffizienz sind weitere wichtige Kriterien für die Serverauswahl. Ziel sollte sein, erhebliche Leistungssteigerungen bei geringerem Stromverbrauch zu erzielen.
Ein weiteres wichtiges Kriterium für die Serverkonsolidierung ist die technologische Offenheit der Plattform. Nur wenn die neuen Server bestehende Workloads unterstützen, aber auch für neue Anwendungen wie generative KI geeignet sind, wird die Konsolidierung langfristig erfolgreich sein. Ein Beispiel für die Vorteile der technologischen Offenheit ist die 64-Bit-Architektur von x86. Kompatible Anwendungen werden von allen x86-Plattformen unterstützt, vom Betriebssystem über Standardsoftware bis hin zu Eigenentwicklungen gibt es nur minimale Unterschiede.
Die richtige Plattform finden
Für die Rechenzentrumskonsolidierung sind Server auf Basis von AMD EPYC Prozessoren die richtige Wahl. Durch ihre hohe Leistungsdichte und Energieeffizienz lässt sich die Zahl der benötigten Server um bis zu 35 Prozent, der Stromverbrauch um bis zu 29 Prozent und der Investitionsbedarf sogar um bis zu 46 Prozent reduzieren. Die EPYC System Management Software (E-SMS) bietet Kernel-Module, Bibliotheken und Tools für das In-Band- und Out-of-Band-Management von Leistung und Energiebedarf der EPYC-Server. Die integrierte Sicherheitsarchitektur AMD Infinity Guard schützt Server bereits auf Chip-Ebene vor vielen Angriffen. Die EPYC-Plattform ist kompatibel zu 64-Bit-x86-Anwendungen und bietet einen durchgängigen Data Center Stack, der die Konsolidierung im Rechenzentrum vereinfacht. Das AMD EPYC Processor Selector Tool ermöglicht es darüber hinaus, verschiedene Serverarchitekturen zu vergleichen und die optimale Konfiguration für die definierten Anforderungen zu finden.
Wie die EPYC-Plattform zur erfolgreichen Konsolidierung einer Rechenzentrumsinfrastruktur beitragen kann, zeigt das Beispiel des französischen Service Providers Cyllene. Das Unternehmen betreibt drei Datacenter im Großraum Paris, die auf eine neue Hochsicherheitsplattform migriert werden sollten. Cyllene ersetzte die bisher eingesetzten Dual-Socket 150 Watt Systeme durch Lenovo Server mit Single-Socket AMD EPYC 200 Watt Prozessoren. Durch die Konsolidierung konnte das Unternehmen Energieverbrauch und Wärmelast um 30 Prozent reduzieren und die Performance der Anwendungen um 40 Prozent steigern, obwohl die Gesamtzahl der CPUs reduziert wurde. Aufgrund der hohen Leistungsdichte der EPYC Prozessoren musste die Rechenzentrumsfläche nicht erweitert werden. Das trug wesentlich dazu bei, dass die Kosten im geplanten Budgetrahmen blieben.
Fazit: Konsolidierung ist Voraussetzung für mehr Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit
Ein veraltetes Rechenzentrum stellt in vielerlei Hinsicht ein erhebliches Risiko dar. Ineffiziente und unsichere Server verbrauchen unnötig Platz und Strom und können zu Sicherheitsvorfällen führen. Neue Anforderungen, die durch künstliche Intelligenz oder datengetriebene Geschäftsmodelle entstehen, lassen sich nicht erfüllen, was zu mangelnder Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit führt. Durch die Konsolidierung mit AMD EPYC Prozessoren können Unternehmen ihr Rechenzentrum auf den neuesten Stand bringen, ohne dass Kosten und Platzbedarf aus dem Ruder laufen. Damit sind sie nicht nur für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet, sondern tragen auch langfristig zur Kosteneffizienz des Unternehmens bei.