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Moderne IT-Infrastruktur

Moderne IT-Infrastruktur

Computing made in Europe – wie Europas IT resilienter, flexibler und unabhängiger werden soll

Computing made in Europe – wie Europas IT resilienter, flexibler und unabhängiger werden soll
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Firma: Intel
Sprache: Deutsch
Größe: 1 Seite
Erscheinungsjahr: 2022
Besonderheit: registrierungsfrei
Aktuell,
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Die internationale Verflechtung von Waren-, Energie- und Datenströmen kann ein signifikantes Risiko für staatliche Souveränität und Versorgungssicherheit darstellen – das haben die jüngsten Krisen deutlich gezeigt. Mit Initiativen wie Gaia-X und dem EU Chips Act will Europa im IT-Bereich gegensteuern. Dabei kommt robusten Lieferketten eine besondere Bedeutung zu.

Folgt man der Europäischen Kommission, dann sind die 2020er Jahre die „Digitale Dekade“ Europas. Die Brüsseler Behörde schätzt, dass der Wert der Datenwirtschaft in den 27 EU-Mitgliedsstaaten bis 2025 auf 829 Milliarden Euro steigen wird - im Vergleich zu 2018 würde das fast einer Verdreifachung entsprechen. Die Zahl der Jobs für Datenexperten soll sich nahezu verdoppeln und bis 2025 auf rund 11 Millionen steigen.

Aktuell ist die IT-Wirtschaft in der EU allerdings noch stark von außereuropäischen Lieferanten und Dienstleistern abhängig. Die Europäische Union hat es sich deshalb zum Ziel gesetzt, unabhängiger zu werden, die innereuropäischen Produktionskapazitäten auszubauen, die Datensouveränität zu stärken und Lieferketten robuster zu machen.

Mehr Chip-Produktion in Europa

Der Chipmangel im vergangenen Jahr hat es überdeutlich gemacht: Europäische Schlüsselindustrien wie die Automobilhersteller sind abhängig von asiatischen Halbleiterproduzenten. Liefern diese nicht, stehen nicht nur in Wolfsburg, Ingolstadt und Dingolfing die Bänder still. Die Europäische Union hat deshalb mit dem European Chips Act eine Initiative gestartet, die Europa unabhängiger von externen Chip-Lieferanten machen soll. Bis 2030 will sie den europäischen Anteil an der weltweiten Chip-Produktion von derzeit zirka 10 Prozent auf 20 Prozent steigern. Da sich die Nachfrage in den kommenden zehn Jahren voraussichtlich verdoppeln wird, bedeutet dies ein Vervierfachung der aktuellen Fertigungskapazitäten.

Unterstützt wird die EU dabei von Herstellern wie Intel. Das Unternehmen will in den kommenden zehn Jahren 80 Milliarden Euro in Europa investieren. „Ich sehe die heutige  Ankündigung von Intel als einen ersten großen Meilenstein im Rahmen des EU-Chips Act“, erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen anlässlich der Vorstellung der Pläne durch den Hersteller, „dies ist ein beträchtlicher Beitrag zum europäischen Chip-Ökosystem, das wir gerade aufbauen.“ Den Anfang machen zwei Halbleiterfabriken in Magdeburg mit einem Investitionsvolumen von 17 Milliarden Euro. „Damit bauen wir hochmoderne Fertigungskapazitäten in Europa auf und tragen zur Stärkung einer robusten global diversifizierten Lieferkette bei“, sagt Christin Eisenschmid, Vice President, Managing Director, Intel Germany GmbH. Darüber hinaus plant das Unternehmen ein neues Forschungs-, Entwicklungs- und Designzentrum in Frankreich sowie Investitionen in Forschung und Entwicklung, Produktion und Auftragsfertigung (Foundry Services) in Irland, Italien, Polen und Spanien.

Genehmigungen vorausgesetzt soll der Bau in Magdeburg bereits 2023 beginnen und bis 2027 fertiggestellt sein. Während der Bauarbeiten werden rund 7.000 Beschäftigte Arbeit finden, langfristig sollen in den Fabriken 3.000 Hightech-Arbeitsplätze geschaffen werden. Darüber hinaus könnten zehntausende zusätzliche Arbeitsplätze bei Lieferanten und Partnern entstehen.

EU fördert Datensouveränität

Mit ihrer Europäischen Datenstrategie will die EU einen Binnenmarkt für Daten schaffen, in dem europäische Vorschriften wie die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und das Wettbewerbsrecht in vollem Umfang eingehalten werden. Gleichzeitig sollen die Hürden für den Austausch und die wirtschaftliche Nutzung der Daten innerhalb der Europäischen Union gesenkt werden.

Wesentlicher Bestandteil der Datenstrategie ist das Projekt Gaia-X. In ihm soll ein Open-Source-Framework entwickelt werden, das eine verteilte sichere Datennutzung ermöglicht. Ziel ist es, ein Ökosystem zu schaffen, das Informationen über eine vertrauenswürdige Infrastruktur zur Verfügung stellt. Der Nutzer behält dabei die volle Datensouveränität, das heißt, er bestimmt, wer welche Informationen in welchem Umfang und zu welchen Zwecken nutzen darf.

In der deutschen Wirtschaft stößt Gaia-X auf großes Interesse. Laut einer Umfrage des Branchenverbandes Bitkom interessieren sich 46 Prozent der Unternehmen mit 20 Beschäftigten und mehr für Gaia-X, 14 Prozent haben die Nutzung entsprechender Dienste sogar bereits fest eingeplant. Vor allem größere Unternehmen mit 500 Mitarbeitern und mehr setzen auf das europäische Framework. Hier liegt die Zustimmung bei fast zwei Dritteln. Als Mitglied von Gaia-X engagiert sich Intel unter anderem im Projekt Gaia-X 4 KI, in dem es um die Nutzung künstlicher Intelligenz in Mobilitätslösungen geht.

Robustere Lieferketten für mehr Versorgungssicherheit

Egal ob ein Frachter im Suez-Kanal quer liegt, Häfen wegen der Covid-19-Pandemie geschlossen werden oder ein Hitzesommer Flüsse unbefahrbar macht – die Unterbrechung von Lieferketten hat erhebliche Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von IT-Komponenten und -Produkten. Eine intelligente Steuerung der Warenströme ist deshalb für die Liefersicherheit in Europa entscheidend. Nur wenn Störungen möglichst früh erkannt oder sogar vor ihrem Eintreten vorhergesagt werden, lassen sich alternative Lieferanten und Lieferwege aktivieren, bevor es zu Engpässen kommt.

Wie sich Lieferketten mithilfe von Advanced Analytics, künstlicher Intelligenz und Machine Learning optimieren lassen, haben SAP, Red Hat und Intel in einem gemeinsamen Projekt untersucht. Zum Einsatz kamen dabei die SAP Data Warehouse Cloud und die Lösung SAP Data Intelligence, die in einer Container-Umgebung auf  Red Hat OpenShift betrieben wurde. Intel steuerte mit den skalierbaren Xeon-Prozessoren und seiner Data Analytics Library die nötige Rechenpower und für die Analyse großer Datenmengen optimierte Algorithmen bei. Das Modell wurde in Kooperation mit Inspired Intellect entwickelt, einer auf die Analyse großer Datenmengen spezialisierten Consulting-Firma.

Die Studie zeigt, dass Unternehmen mit geeigneten Machine-Learning-Modellen die Effizienz ihrer Lieferketten steigern können, indem sie Risikofaktoren schneller und umfassender erkennen, visualisieren und verstehen. Entscheidungsträger erhalten nicht nur frühzeitig Informationen über mögliche Verzögerungen, sondern auch Vorschläge, wie sich die Auswirkungen minimieren lassen.

Fazit: Europas Weg in die IT-Unabhängigkeit - auch eine Frage der Nachhaltigkeit

Die Digitalisierung ist auch in Europa ein wesentlicher Motor der wirtschaftlichen Entwicklung. Die Europäische Union hat dies erkannt und treibt deshalb die digitale Transformation in allen Bereichen voran. Initiativen und Projekte wie Gaia-X, der EU Chips Act und die Europäische Datenstrategie sollen die EU-Staaten unabhängiger vom Weltmarkt machen und die digitale Souveränität gewährleisten. Gleichzeitig arbeiten europäische Unternehmen und ihre Partner intensiv daran, Lieferketten robuster gegen Risiken und Ausfälle zu machen.

Dabei geht es nicht nur darum, Wirtschaftlichkeit sicherzustellen, sondern auch nachhaltiger und klimafreundlicher produzieren zu können. So ist es erklärtes Ziel der EU-Digitalstrategie, dass digitale Technologien einen signifikanten Beitrag zur angestrebten Klimaneutralität bis 2050 leisten. Auch IT-Hersteller engagieren sich für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Intel hat sich beispielsweise mit der RISE-Strategie (Responsible Inclusive Sustainable Enabling) dazu verpflichtet, seine Treibhausgasemissionen im globalen Betrieb bis 2040 auf Null zu reduzieren.

Computing made in Europe – wie Europas IT resilienter, flexibler und unabhängiger werden soll

Inhaltstyp: Artikel
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