Dieses Programm zeigt erste Früchte und ermöglicht es Forschern, bislang unerreichbare Projekte in Angriff zu nehmen. Der HAWK-Supercomputer – Platz 24 der TOP500-Supercomputer-Liste – an der Universität Stuttgart liefert eine Leistung von 26 Petaflops. Die knapp 6000 Knoten des HPE Apollo 9000 Systems sind auf 44 Schränke verteilt und dienen der akademischen und industriellen Spitzenforschung. Kunden aus der Automobilbranche erlaubt das HLRS beispielsweise die Durchführung von Strukturanalysen und Strömungssimulationen.
Die Leistungsklasse der neuen Supercomputer-Generation zeigt auch Lumi, eine Pre-Exascale-Maschine am IT Centre for Science (CSC) im finnischen Kajaani. Lumi nutzt eine ähnliche Technologie wie Frontier: Beides sind HPE/Cray-EX-Systeme, angetrieben von AMD EPYC Prozessoren und AMD Instinct MI250X als Rechenbeschleunigern. Lumi soll mehr als 375 Petaflops, also mehr als 375 Millionen Milliarden Berechnungen pro Sekunde, ausführen, mit einer theoretischen Spitzenleistung von mehr als 550 Petaflops pro Sekunde.
„Der Lumi-Supercomputer wird einen Generationssprung in der Leistung für groß angelegte Simulationen und Modellierung sowie für KI- und Deep-Learning-Workloads bieten, um einige der größten Fragen in der Forschung zu lösen", heißt es beim CSC. Dank der beeindruckenden Energieeffizienz der Epyc-CPUs und der MI250X-GPUs beansprucht Lumi auch den Titel des drittgrünsten Supercomputers der Welt. Hinzu kommt, dass Lumi 100 Prozent seiner Energie aus erneuerbaren Quellen bezieht. Bis zu 200 MW Energie können durch Wasserkraft eingespeist werden, und die Abwärme des Supercomputers lässt sich sinnvoll nutzen. Auch die anderen Cray-EX-Systeme mit Milan und MI250X warten mit sehr guten Energieeffizienzwerten von über 50 GFlops/Watt auf.
Hoher GPU-Bedarf
Im schwedischen Stockholm hat HPE einen neuen Supercomputer für die Königliche Technische Hochschule (KTH) gebaut, der ebenfalls auf dem neuesten AMD EPYC-Prozessor und der Instinct-GPU basiert. Der 13,5-Petaflop-Supercomputer trägt den Namen "Dardel" zu Ehren der schwedischen Schriftstellerin Thora Dardel. Er ersetzt das derzeitige Flaggschiff der KTH, Beskow, und wird auf dem Hauptcampus im PDC Centre for High Performance Computing (PDC) untergebracht sein.
Dardel wird die Infinity-Architektur von AMD nutzen, die auch das eben erwähnte Lumi-Pre-Exascale-System verwendet. In der ersten Phase besteht das System aus 65.000 CPU-Kernen und in der zweiten wird es um GPUs ergänzt. „In jüngster Zeit besteht in der Forschung ein dramatischer Anstieg des Bedarfs an Beschleunigern hauptsächlich in Form von GPUs“, sagt Prof. Hans Karlsson, Direktor des SNIC, der schwedischen Nationalen Infrastruktur für das Rechnen. „Wir werden bald in der Lage sein, diese Nachfrage durch die Beschleunigerpartition in Dardel zu befriedigen."
Das System wird auch Slingshot von HPE für HPC-Netzwerke enthalten, um eine höhere Geschwindigkeit und Staukontrolle für datenintensive Arbeitslasten wie Strömungsmechanik, Biophysik und Quantenchemie zu ermöglichen. Zu den Unternehmen, die derzeit die HPC-Systeme des PDC für Forschung und Entwicklung nutzen, gehören beispielsweise der Lkw-Hersteller Scania und mehrere technische Beratungsunternehmen.
Europa muss sich also beim Exascale-Computing hinter den USA und China nicht verstecken. Insgesamt gesehen ist Europa auf einem guten Weg, das enorme Potential von Exascale zu nutzen. Eine Liste europäischer Exascale-Projekte finden Sie hier.
FAZIT
Der sich abzeichnende Erfolg von Exascale ist Resultat der vereinten Anstrengungen von HPE, AMD, Cray und anderen. Das Zusammenspiel der Technologieexperten sorgt für bahnbrechende Innovationen bei gleichzeitig schonender Ressourcennutzung. Einen wesentlichen Beitrag für klimaschonende Exascale-Rechner leistet die Energieeffizienz beschleunigter Rechenknoten aus AMDs EPYC-CPUs in Kombination mit Instinct-GPUs.