Die secIT in Hannover ist die führende Fachmesse für IT-Sicherheit in Norddeutschland. Seit ihrem Start 2018 hat sie sich kontinuierlich weiterentwickelt. Jörg Mühle, Geschäftsführer des Veranstalters secIT by heise, freut sich, dass im Jahr 2025 über 140 Aussteller in drei ausverkauften Hallen vertreten sind und die Besucherzahlen stetig steigen. Das zeige nicht nur, dass IT-Security zu den Topthemen zählt, sondern auch, dass die Art und Weise, wie die secIT organisiert wird, bei Ausstellern und Besuchern gut ankommt.
Ein Schwerpunkt der Messe ist das Thema künstliche Intelligenz in der IT-Sicherheit. Experten wie Cord Walther von Darktrace erklären, wie selbstlernende KI zum Einsatz kommen kann, um Bedrohungen in Echtzeit zu erkennen. Auch Alina Malchasjan von Rapid7 betont die Bedeutung von KI und Incident Response, die Unternehmen im Ernstfall schnell und umfassend unterstützen.
KI-Einsatz: Wettrüsten zwischen Angreifern und Verteidigern
Doch KI ist ein zweischneidiges Schwert, wie Jan Patrick Schlögell von SonicWall erläutert. Auf der einen Seite nutzen Cyberkriminelle KI, um Schwachstellen zu analysieren und gezielte Angriffe zu starten. Auf der anderen Seite setzen Sicherheitsanbieter KI ein, um Bedrohungen in Echtzeit zu erkennen und abzuwehren. Sebastian Kaiser von Sophos bestätigt, dass sein Unternehmen bei Hackern sehr unbeliebt ist, weil es ihnen mit intelligenten Schutzmaßnahmen das Leben schwer macht.
Neben technischen Lösungen spielt auch der Faktor Mensch eine wichtige Rolle. Nils Hencke von der Hencke Systemberatungs GmbH erblickt in der Vorbereitung und dem richtigen Umgang mit der Bedrohungslage den Schlüssel. Wenn man Sicherheitslösungen vernünftig aufsetze, sei die Lage nicht so schlimm, wie sie sich anfühle, meint er. Auch Stephan Manke, Staatssekretär im Innenministerium Niedersachsens, betont die Bedeutung von organisatorischen Maßnahmen wie Mitarbeitersensibilisierung und die Bereitstellung von Echtzeitinformationen an Unternehmen und Kommunen.
Kosteneffizienz und Konsolidierung als Trend
Als weiterer Trend kristallisiert sich die Konsolidierung von Sicherheitslösungen heraus. Viktoria Horvathova von Secattack GmbH erklärt, dass ihr Unternehmen mit einer KI-basierten Lösung Endpunkte und Netzwerke überwacht und so die Funktionen mehrerer Einzelprodukte in einer Plattform zusammenführt. Auch Helmut Semmelmayer von tenfold sieht die Vereinfachung von Identity & Access Management als wichtigen Ansatz, der Unternehmen die Umsetzung von Compliance-Anforderungen erleichtert.
Insgesamt zeigt die secIT 2025, dass das Thema IT-Sicherheit in der Breite angekommen ist. Besucher schätzen die professionelle Atmosphäre und die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und sich einen Überblick zu verschaffen. Auch der Bereich „Women in Tech“ und KI-Vorträge stoßen auf großes Interesse. Die nächste secIT findet im März 2026 statt.