Dieser Leitfaden zeigt Ihnen, wie Sie monolithische Softwareplattformen erfolgreich auf eine moderne modulare Architektur migrieren, welche Werkzeuge und Kenntnisse Sie dafür benötigen und warum Sie in Softwareprojekten agile Konzepte mit der Wasserfallmethode kombinieren sollten.
Inhalt:
Monolithische Software ist aus vielen Gründen nicht mehr zeitgemäß. Sie lässt sich nicht oder nur mit Einschränkungen in einer Cloud-Umgebung betreiben, führt zu Abhängigkeiten vom Anbieter, ist unflexibel und wartungsintensiv. Moderne Applikationen sind modular hingegen aufgebaut. Sie basieren in der Regel auf Microservices, die über Programmierschnittstellen (APIs) miteinander verbunden werden.
Dieser Leitfaden für Projektleiter, E-Commerce-Verantwortliche und IT-Entscheider zeigt Ihnen am Beispiel einer E-Commerce-Plattform, wie die Migration von monolithischen Lösungen zu einer „Composable Commerce“-Architektur gelingt und was Sie dabei beachten müssen. Er führt Sie durch alle Schritte eines solchen Projekts – von der Organisation und Vorbereitung über die Planung bis hin zur Umsetzung und dem Onboarding. Zahlreiche Checklisten und Beispiele aus der Praxis helfen Ihnen, auf diesem Weg die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Sie erfahren:
- Welche Fragen Sie sich vor einer Softwaremigration stellen sollten.
- Wie Sie agile Konzepte erfolgreich mit der Wasserfallmethode kombinieren.
- Wie Sie Schritt für Schritt zu einem Composable-Commerce-System gelangen.
Originalauszug aus dem Dokument:
4. Grundlegende Fragestellungen
Das Ziel einer digitalen Transformation sollte es sein, mit möglichst geringem Zeit- und Kostenaufwand sowie möglichst geringem unternehmerischen Risiko die technologische Basis für die kontinuierliche Schaffung von messbarem Mehrwert zu legen.
Die Kernfrage lautet: Wie kann es gelingen, mit minimalem Aufwand maximalen Mehrwert zu generieren? Bezogen auf die technische Transformation des E-Commerce ergeben sich daraus folgende Fragestellungen, die in der Planungsphase beantwortet werden müssen.
4.1 Startpunkt: Frontend oder Backend?
Digitale Veränderungen sollten grundsätzlich darauf abzielen, mit möglichst geringem Aufwand größtmögliche Verbesserungen zu erreichen. Der Schlüssel dazu kann sowohl in der Präsentationsebene (Frontend) als auch der Funktionsebene (Backend) liegen.
Optimierungen des Nutzungserlebnisses (Customer Experience) betreffen primär das Frontend, im E-Commerce einen Online-Shop oder eine mobile App, wobei in der Regel auch Anpassungen im Backend, z. B. Content- und Datenmanagement nötig sind.
Ähnlich verhält es sich bei einer technischen Frontendoptimierung, um beispielsweise einen Online-Shop für Suchmaschinen zu optimieren. Neben Performance, Reaktionszeiten und Personalisierung im Frontend, spielen hier auch die Flexibilität und Struktur der Backend-Architektur eine Rolle. Das Thema Barrierefreiheit und andere gesetzgeberische Vorgaben wie Kennzeichnungspflichten müssen hier ebenfalls berücksichtigt werden.