Einen Angriff nach demselben Muster verzeichneten einige deutsche Universitäten einen Monat später, darunter die Hochschulen in Tübingen, Hamburg, Erlangen und Darmstadt. Netzwerkdrucker und Kopierer an der Universität Tübingen spuckten rund 190 Ausdrucke mit antisemitischer Hetze aus. Ob es dieselbe Person war wie in den USA, blieb unklar. Auf jeden Fall sei der Angriff von einer ausländischen IP-Adresse aus erfolgt.
Dem Einfallsreichtum der Hacker sind keine Grenzen gesetzt. Wissenschaftler in Singapur haben 2015 ein Mobiltelefon so manipuliert, dass es ungeschützte Wireless-Drucker in der Nähe erkennt und als gefälschten Access-Point einrichten kann. Dieser gibt sich als Drucker aus und zwingt Computer in der Nähe dazu, sich mit ihm statt mit dem echten Drucker zu verbinden. Die App fängt daraufhin Druckjobs ab und verschiebt sie via Mobilfunk in die Dropbox des Angreifers. Der Clou: Das Smartphone befestigten die Wissenschaftler an einer Drohne, die sie in die Nähe der Drucker steuerten. So verschafften sie sich Zutritt zu Unternehmen, ohne dass eine Person das Firmengelände betreten musste. „In Singapur gibt es viele Wolkenkratzer und Angreifern würde es schwerfallen, bis in den 30ten Stock zu gelangen”, sagt Yuval Elovici, Leiter von iTrust, einem Forschungsinstitut für Cybersecurity an der Singapore University of Technology and Design. Mit einer Drohne dagegen sei das leicht. Elovici führt mit der Erfindung seines Teams nichts Böses im Schilde, sondern betont, dass man damit Unternehmen unterstützen wolle, offene und angreifbare WLAN-Geräte ausfindig zu machen und diese zu schützen.
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