Ein Unternehmen so umzuformen, dass Digitalisierung wirklich zu einem optimalen Kundenerlebnis führt, ist ein kontinuierlicher Prozess – nicht das Projekt einer Abteilung, mit Abschluss zum Quartalsende. Gelingende Transformation muss tiefer gehen.
Das Beispiel ist besonders anschaulich. Und es lässt sich übertragen: Ein Fachverlag für Steuerfragen wird zu einem digital aufgestellten Informations-Dienstleister. Es gibt sie zwar immer noch, die Loseblattsammlung mit regelmäßigen Nachlieferungen der aktuellen Steuertipps, die man dann einheftet. Doch der Kundenwunsch „Ich mache meine Steuererklärung selbst“ erfüllt sich heute zunehmend mit App, Onlineinformation etc.
Christoph Schmidt hat die Transformation seines Unternehmens mitgestaltet. Seine Erfahrungen zeigen auf, dass Digitalisierung nicht einfach die Aufnahme einer zusätzlichen Produktlinie bedeutet, sondern auch einen Kulturwandel bei den Beschäftigten erfordert. Denn wo z. B. früher Aktualisierungen ausgeliefert wurden – und fertig! –, da wird heute laufend optimiert.
Das betrifft Inhalte, also das eigentliche Produkt, aber auch die Herstellung, Arbeitsabläufe, Denkweisen. Da tauchen Fragen auf wie der richtige Umgang mit Fehlern, die es, ja, tatsächlich einzuplanen gilt, oder welche Strategie beim Umgang mit Mitarbeitern sich für Führungskräfte eignet, damit digitale Transformation sich wirklich im Unternehmen etabliert. Der damit verbundene Aufwand, sagt Schmidt, lohnt sich.