Im Public Cloud Computing beherrschen die großen amerikanischen Provider den Markt. Das ist nicht nur aus Datenschutzsicht bedenklich. Wie das Gaia-X-Projekt Europa bei der Cloud-Nutzung mehr Datensicherheit und Souveränität bringen kann, zeigt die vorliegende Studie des Analystenhauses Techconsult.
Inhalt:
Cloud Computing ist das IT-Bereitstellungsmodell der Wahl, um die digitale Transformation voranzutreiben. Selbst in Deutschland, wo lange Skepsis gegenüber der Cloud herrschte, ist diese Erkenntnis mittlerweile angekommen. Laut dem Branchenverband Bitkom nutzen bereits 97 Prozent der deutschen Unternehmen Cloud-Infrastrukturen oder planen deren Einsatz. Mehr als die Hälfte setzt dabei auch auf öffentlich zugängliche Public-Cloud-Umgebungen.
Der Public-Cloud-Markt wird aktuell jedoch von drei großen amerikanischen Providern beherrscht. Dies ist nicht nur für den Datenschutz ein großes Problem. Schließlich können US-Cloud-Anbieter durch den CLOUD Act jederzeit gezwungen werden, Kundendaten an US-Behörden herauszugeben – einer der Gründe warum der Europäische Gerichtshof im sogenannten „Schrems II“-Urteil das EU US Privacy Shield für unwirksam erklärte.
Seit 2019 versucht die Europäische Union, mit dem Projekt Gaia-X ein Gegengewicht gegen die US-Vorherrschaft im Cloud-Markt zu schaffen. Erste Use Cases wurden bereits entwickelt. Dieses Studie des Marktforschungsunternehmens techconsult nimmt dies zum Anlass, die Bedeutung von Gaia-X für deutsche Unternehmen zu evaluieren. Sie liefert darüber hinaus auch Antworten auf folgende Fragen:
- Welche Trends bestimmen die Cloud-Nutzung in deutschen Unternehmen?
- Wie wichtig ist der Standort eines Cloud-Anbieters für potenzielle Kunden?
- Welche sonstigen Kriterien spielen bei der Wahl des Providers eine Rolle?
Originalauszug aus dem Dokument:
Was ist Nutzern wichtig?
Unternehmen wollen von agilen Cloud-Umgebungen profitieren und flexibel Ressourcen je nach Bedarf zu- und abschalten. Dabei ist die Liste der Anforderungen, die Cloud-Anbieter mitbringen sollen und die bei der Wahl des Anbieters eine Rolle spielen, lang und vielfältig. Compliance-Vorgaben, Datensicherheit, Zugangs- und Rechtekontrolle, gefolgt von Datenintegrität und Transparenz der Datenspeicherung haben bei den Unternehmen, die den Wechsel in die Cloud planen oder diesen bereits vollzogen haben, oberste Priorität. Ein weiteres wichtiges Thema für Cloud-Anwender ist die Datensouveränität. Dabei ist Datentransparenz ein wichtiger Teil der digitalen Souveränität. Nur wenn Unternehmen wissen, wo und von wem ihre Daten verarbeitet werden, können sie souverän und selbstbestimmt agieren. Diesen Aspekten übergeordnet steht das Vertrauen.
Quelloffene Systeme und standardisierte Architekturen sind Grundlage für den Aufbau einer einheitlichen Cloud-Plattform. Sie schaffen Transparenz und bieten Unternehmen Möglichkeiten der Interoperabilität. Wichtig sind den Unternehmen darüber hinaus die Unabhängigkeit vom Provider, Nutzerfreundlichkeit sowie die Gewährleistung einer stabilen und guten Netzqualität.