Allein im Jahr 2020 wurden laut dem Marktforschungsunternehmen IDC über 64 Zettabyte (= 64 Milliarden Gigabyte) an Daten produziert und repliziert – ein neuer Rekord. Die meisten Informationen entstehen mittlerweile außerhalb der klassischen Rechenzentren und müssen zumindest teilweise auch dezentral verarbeitet werden. Es ist daher kein Wunder, dass Unternehmen nach IDC-Prognosen bis 2023 über 50 Prozent ihrer IT-Infrastruktur am Edge und nicht mehr im Rechenzentrum installieren werden. Im vergangenen Jahr waren es erst zehn Prozent.
Laut dem IT-Spezialisten Dell erhoffen sich die Anwender von Edge-Initiativen vor allem mehr Effizienz im Betrieb, eine bessere Nutzererfahrung, neue Einnahmen, mehr Sicherheit und eine nachhaltigere Entwicklung. Dabei spielen vor allem folgende Einsatzszenarien eine Rolle:
- Anbindung von Filialen und Außenstellen: Häufig ist es sinnvoll, IT-Services in verteilten Niederlassungen dezentral zur Verfügung zu stellen, um Bandbreite zu sparen und Latenzen zu verringern. In besonders sensiblen Bereichen können zudem gesetzliche Vorschriften oder interne Compliance-Vorgaben eine Datenverarbeitung vor Ort notwendig machen.
- Steuerung von Fabriken und anderen Industrieanlagen: Die Betriebstechnik (Operational Technology, OT) für die Produktionssteuerung und -automatisierung war bis vor wenigen Jahren weitgehend von der Unternehmens-IT getrennt. Die genutzten Lösungen basierten in der Regel auf proprietären Systemen, die inkompatibel zu Standard-IT-Protokollen waren. Um die Vorteile neuer Technologien und Bereitstellungsmodelle wie künstliche Intelligenz und Cloud Computing auch in der Industrie nutzen zu können, wachsen OT und IT immer mehr zusammen, was zu einer verstärkten Nachfrage nach Rechenleistung in den Fabrikhallen führt.
- Internet of Things (IoT): Die Zahl vernetzter Dinge hat dem Marktforschungsunternehmen IoT Analytics zufolge allein im Jahr 2021 um neun Prozent zugenommen und beträgt nun weltweit mehr als zwölf Milliarden Geräte. IoT-Daten sind der am schnellsten wachsende Bereich im gesamten Datenwachstum. Um Bandbreite zu sparen, müssen diese enormen Mengen an Informationen am Edge gefiltert und vor-analysiert werden. Sollen Geräte und Maschinen in Echtzeit gesteuert werden, spielt auch die Latenz bei der Übertragung eine Rolle.
- Einzelhandel: Videokameras, RFID-Chips (Radio Frequency Identification), digitale Kassen, WLAN- und Bluetooth-Beacons – dem Einzelhandel stehen heute eine Vielzahl von Datenquellen zur Verfügung. Mit ihrer Hilfe können Händler die Warenbeschaffung und Preisgestaltung optimieren, die Kundenerfahrung verbessern und erhebliche Effizienzsteigerungen erzielen. Um Latenzen und Bandbreitenkosten zu minimieren, greifen sie dabei vermehrt auf Edge-Lösungen zurück.
Was Hardware für Edge-Einsätze können muss
Je nach Einsatzgebiet unterscheiden sich die Anforderungen an Server, Clients und andere Edge-Hardware. In Filialen und Außenstellen fehlt es meist an fachkundigem IT-Personal. Daher liegt der Fokus vor allem auf einfacher Installation, Konfiguration und Bedienung. Services wie ProDeploy Enterprise von Dell Technolohies ermöglichen es beispielsweise, Hardware und Systemsoftware remote zu installieren und zu konfigurieren, so dass vor Ort keine IT-Experten benötigt werden. Auf Basis der PowerEdge XR-Server lassen sich hyperkonvergente Architekturen entwickeln, die Rechenleistung, Speicher und Netzwerk in einem kompakten, einfach zu bedienenden Gerät kombinieren und die daher leicht am Edge zu installieren und zu betreiben sind.
In Fabriken und anderen Industrieanlagen sind es vor allem raue Umgebungsbedingungen wie Feuchtigkeit, Staub, Erschütterungen und elektromagnetische Wellen, die besondere Anforderungen an die Hardware stellen. Server für diesen Einsatzzweck müssen daher besonders robust und abgeschirmt sein. Die PowerEdge RX-Serie von Dell Technologies bietet für diese Zwecke eine erweiterte Betriebstemperaturtoleranz von 5° bis 55° C und kann zum Schutz vor Staub mit einem Gehäusefilter ausgestattet werden.
Im Internet of Things geht es zunächst darum, die Daten vieler Sensoren zu sammeln und zu konsolidieren. Dell Technologies hat für diese Aufgabe Edge Gateways entwickelt, die dank ihres robusten Designs und einer Vielzahl von Ein- und Ausgängen Daten am Netzwerkrand aggregieren und für Analysen zur Verfügung stellen können. Sie sind für einen Betriebstemperaturbereich von -30° bis 70° C spezifiziert und lassen sich aufgrund des industrietauglichen Formfaktors im Freien, in Fabrikhallen oder auch in der Klimatechnik installieren.
Der Einzelhandel hat meist mit einem begrenzten Platzangebot, knappem IT-Fachpersonal und suboptimalen Betriebsbedingungen zu kämpfen. Retailer benötigen zudem viel Leistung, um das hohe Transaktionsaufkommen bewältigen zu können, und eine ausreichende Speicherkapazität für die großen Datenmengen, die allein schon im Lager anfallen. Auch hier bietet der Dell EMC PowerEdge XR12 Server die besten Voraussetzungen, um diese Anforderungen zu erfüllen. Mit nur zwei Höheneinheiten und einer Tiefe von 463 mm kann es platzsparend untergebracht werden. Bis zu vier Acceleratoren und bis zu 92 TB Storage-Kapazität sorgen für genügend Leistungs- und Speicherreserven.
Fazit: Edge ist essentieller Bestandteil jeder Datenstrategie
Ob Fabrikhalle, Fahrzeug oder Filiale – Daten entstehen heute nahezu überall und in großer Menge. Eine rein zentrale Verarbeitung in Rechenzentren oder Cloud-Ressourcen ist aus Latenz-, Bandbreiten-, Kosten- und Sicherheitsgründen oft nicht möglich und auch nicht wünschenswert. Die Verarbeitung vor Ort am „Edge“ wird daher auch für kleine und mittlere Unternehmen zum Wettbewerbsfaktor. Dabei brauchen sie vor allem flexible Technologien, mit denen sie klein anfangen und schnell expandieren können. Mit seinen Lösungen für KMU bietet Dell Technologies ein umfangreiches Portfolio, das nicht nur den Einstieg in Edge Computing erleichtert, sondern auch eine nahtlose Integration lokaler Ressourcen in eine umfassende Datenstrategie ermöglicht.